============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 03/2006 Knauserer-Homepage: www.derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Wann ist man arm? * Convenience food für Knauserer: die Tiefkühlpizza selbst gemacht * Umsonstläden - eine neue Idee * Entsaften für zuhause * Recyclingbasteln: supermoderne Tetrapaktaschen * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- * Wann ist man arm? Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, wann ist man wirklich arm. Leider werden sinnvolle Diskussionen zum Thema Sparsamkeit oft dadurch ab- gewürgt, entschuldigt und in eine Einbahnstraße gelenkt, indem das Pseudoargument kommt: "Aber die wirklich Armen bei uns, die ... " Ein wahres Todschlägerargument in jeder Diskussion über Lebensvereinfachung, Alternativen etc. Um dem etwas entgegenzuwirken, möchte ich einmal die gängigen Defini- tionen sammeln: DEFINITIONEN Zunächst gibt es mehrere Definitionen von Armut: Absolute Armut (Definition lt.Weltbank): "Armut auf absolutem Niveau [...] ist Leben am äußersten Rand der Existenz. Die absolut Armen sind Menschen, die unter schlimmen Entbehrungen und in einem Zustand von Verwahrlosung und Entwürdigung ums Überleben kämpfen, der unsere durch intellektuelle Phantasie und privilegierte Verhältnisse geprägte Vorstellungskraft übersteigt." Als grober Indikator für die absolute Armut wurde von der Weltbank die Verfügbarkeit von 1 US-Dollar in lokaler Kaufkraft pro Tag (internationaler Dollar) für die Befriedigung der Lebensbedürfnisse angesehen. In weiteren Schritten wurden nationale bzw. regionale Schwellenwerte festgelegt, die zwischen 2 Dollar für Lateinamerika und die Karibik über 4 Dollar für Länder in Osteuropa und der GUS bis zu 14,40 Dollar für die Industrie- länder schwanken (UNDP 1997). Schön und gut, aber eine Reihe afrikanischer Stämme hat gegen die 1-Dollar-Regelung bereits Einspruch erhoben. Warum? Sie sind Selbst- versorger und verdienen im monetären Sinne nichts, würden sich aber selbst - da selbstversorgt - nicht als arm oder an Entbehrungen leidend bezeichnen. Relative Armut (gängige Definition für Wohlstandsgesellschaften): Relative Armut kann als Unterversorgung mit materiellen und immateriellen Ressourcen von Menschen bestimmter sozialer Schichten im Verhältnis zum Wohlstand der jeweiligen Gesellschaft bezeichnet werden. Die relative Armut kann auch objektiver Natur sein, ihr Vorhandensein wäre demnach unabhängig davon, ob sie vom Betroffenen als solche empfunden wird. Von subjektiver relativer Armut spricht man, wenn der Betroffene sich arm fühlt, unabhängig von der objektiven Feststellung. Da der Staat aber Zahlen braucht, wurde die relative Arbeitsgrenze mit 50 % oder 60 % des Durchschnittseinkommens festgelegt. Eine etwas holistischere Sichtweise von Armut bietet der Lebenslageansatz: Der so genannte Lebenslageansatz berücksichtigt bei der Definition von "menschlicher Armut" neben dem Einkommen auch andere Aspekte, zum Beispiel Bildungschancen, Lebensstandard, Selbstbestimmung, Rechts- sicherheit, Einfluss auf politische Entscheidungen, Alphabetisierung, Lebens- erwartung, das Fehlen von Würde und Selbstachtung und vieles mehr. DIE ZAHLEN Währendman absoluter Armut in Deutschland, Österreich und der Schweiz nur einen sehr kleinen Prozentsatz zurechnet, legen Armutsberichte ihren Untersuchungen die relative Armut zugrunde. Nach Zahlen aus dem »Zweiten Armuts- und Reichtumsbericht«, den die Bundesregierung im März 2005 vorgelegt hat, galten im Jahr 2003 13,5 Prozent der Bevölkerung als arm. 2002 waren es nach diesen Angaben noch 12,7 Prozent, 1998 12,1 Prozent. Mehr als ein Drittel der Armen sind allein Erziehende und ihre Kinder. 19 Prozent sind Paare mit mehr als drei Kindern. Zahlen für Österreich und die USA sind ähnlich. Frauen sind (mit 14 Prozent) leicht überproportional armutsgefährdet. EIGENE ÜBERLEGUNGEN Wer nicht persönlich mit Armut konfrontiert ist, der wird naiverweise Armut als absolute Armut definieren. Nix zu beißen, also arm. Die psychologische Seite, wie sie die relative Armut oder der Lebens- lageansatz mit in die Definition hereinnehmen, wird von Nichtbetroffenen nur schwer wahrgenommen. Demgegenüber steht natürlich das Problem, der Armut einen Namen zu geben also die Armut an Zahlen zu heften, die für alle Betroffenen zu gelten haben. Gleichzeitig zeigen mir aber die beiden letzteren Definitionen, dass es nicht genügt Armen persönlich immer größere finanzielle Mittel zur Verfü- gung zu stellen. Es wird ihre Würde und Selbstachtung nicht heben, sondern immer weitere Abhängigkeit und Unfreiheit schaffen. Ein Teil der finanziellen Mittel muss zB massiv in die Bildung aller Schichten gepumpt werden, doch gerade hier sacken wir leider ab. .......... Ich habe euch jetzt einige Definitionen zur Verfügung gestellt und ein paar Gedanken ganz kurz angedacht. Hier möchte ich bewußt abbrechen, um euch selber Raum und Gelegenheit zu geben, euch eine eigene Meinung zu bilden. ----------------------------------------------------------------------- * Convenience food für Knauserer: die Tiefkühlpizza selbst gemacht Willkommen zur Serie "Convenience food für Knauserer", die bereits von einigen mit großem Hallo begrüßt wurde. Wer hat denn noch Zeit jeden Tag sich zumindestens eine Stunde lang vor den Herd zu stellen und was gutes zu kochen. Die Zeichen stehen auf Sturm - essen kochen sollte ungefähr so lange dauern wie der Eßvor- gang selber. Deshalb boomen die Convencience Produkte und ihre Preise sind happig. Wie sieht es nun wirklich aus mit kochen. Meistens hat man schon Zeit dafür, aber an manchem Tag muss es einfach schnell gehen und schon ist die Fertigpizza, die Fertigsauce etc. im Einkaufskorb gelandet. Und so eine Pizza kostet schnell mal 2 EUR pro Portion. Dabei wäre es doch so einfach leckere Pizzas vorzukochen und dann wie eine gekaufte aus dem Tiefkühlschrank zu nehmen und schnell ins Back- rohr zu schieben. Eigentlich kann man dieses Ergebnis leicht erzielen, man muss nur ein paar Tricks kennen: Zuerst mal zum Boden: ================== Jörg (unser "frugal chef") hat mir folgendes leckere wie einfache Rezept gemailt: 400 g Mehl mit ½ TL Salz auf dem Arbeitsbrett oder in einer Schüssel vermischen. ½ Packung Trockengerm (geht einfacher als Frischgerm) untermischen. "Anmerkung. Eigentlich wenig Germ, aber in Italien wird nicht mehr Germ genommen. Der Teig bekommt einfach mehr Zeit zum Aufgehen. Dadurch ist der Teig leichter und schmeckt nicht so stark nach Germ. Wer nicht viel Zeit hat, kann auch die doppelte Menge nehmen. 1 TL Zucker unterrühren (verstärkt das Aufgehen des Teiges). Dann noch 6 EL gutes Olivenöl und ca ¼ Liter Wasser. Das ganze jetzt ordentlich kneten und den Ärger der Woche abbauen oder in die Küchenmaschine geben und kneten lassen, bis er sich gebunden hat und feucht-trocken ist. Jetzt mal mindestens ½ Stunde Pause und gehen lassen (der Teig geht besser auf, wenn Ihr die Kugel auf der Oberfläche mit einem Messer leicht über Kreuz einschneidet) Dann Handgroße Stücke abreissen und den Teig über den Handrücken schön Rund ausziehen (wer will kann natürlich auch mit dem Nudelholz arbeiten, aber dann habt Ihr nicht den typischen Rand der Pizza aus der Pizzeria). Pizza belegen und bei voller Hitze ca. 10 - 15 Minuten backen. Zum Einfrieren gibt es jetzt verschiedene Möglichkeiten: a) ROHER TEIG: man friert nur den Teig ein, taut ihn dann auf und belegt ihn frisch. Ausgerollten, ungebackenen Teig am besten auf ein passendes Stück Backpapier legen und dieses dann einrollen und einfrieren. b) HALBFERTIGE PIZZA: man belegt die Pizza vollständig, bäckt sie im Ofen, und friert sie so ein. Dann kommt man der Convenience-Pizza aus dem Geschäft sehr nahe und selbst Kinder können die Pizza fertigbacken. - zu beachten ist allerdings, dass man die Pizza nur zu 2/3 fertigbacken darf, sonst verbrennt Sie euch beim erneuten Aufbacken. Wenn die Pizza also leicht Farbe bekommt, muss sie raus aus dem Ofen. - nach dem Backen kurz abkühlen lassen, in TK-Folie geben und so einfrieren. - Die gefrorene Pizza kurz auftauen lassen, mit einigen Tropfen Olivenöl beträufeln und in den gut vorgeheizten Ofen geben. Backen, bis der Belag brodelt. - Am besten den Käse weglassen und diesen dann erst beim neuerlichen Aufbacken draufreiben. Das Ergebnis schmeckt einfach besser. - Beläge, die man nicht einfrieren kann (Kartoffeln, Rucola ...), weglassen. Eine Besonderheit sind die Minipizzen, die ich bei uns im Forum gefunden habe (von Kantelle) Pizzateig ausrollen. Mit weiten Gläsern Teiglinge ausstechen. Geschälte Tomaten, Zwiebeln, Gewürze und Basilikum im Mixer zur Sosse schlagen. Auf den Teiglingen verteilen. Ab in die Gefriertruhe. Auf Brettern oder Blechen ausgelegt. Dann Käse reiben und auf die halbgefrorenen Teiglinge verteilen. Läst sich nun durch die angefrostete Tomatesosse gut festdrücken. Fertig einfrieren. Dannach sind die Dinger in Beutel oder Dosen gepackt gut stapelbar. Ich habe immer einen Vorrat in der Truhe. Und herstellen tue ich sie wenn ich sowieso Pizza mache. Dann ist es nur ein wenig Mehrarbeit. c) FERTIGE PIZZA: Manchmal ist man in der Situation, dass Pizza übrig bleibt. Auch das kann man beruhigt einfrieren. Man muss nur im Auge behalten, dass man diese Pizza nur ganz kurz aufbäckt, denn sonst wird der Boden extrem trocken und schmeckt nicht mehr. Deshalb wäre es ratsam, diese Pizza in ganz kleinen Stücken quasi als Minipizze einzufrieren. Auch hier wäre es besser den Käse beim Aufbacken draufzureiben. Beim Belag läßt sich gut geizen: ========================= - die Pizzasauce machen wir uns selber (Rezept siehe unten) - bei Käse greift man am besten zu Käseresten, raspelt diese, gibt sie gemischt in einen Beutel und schüttelt sie gut durch. So verwertet Hilly auch "die harten Ränder, die ohnehin keiner mag". - auch die Wurst für die Pizza kann aus der Wurstresterlecke stammen. Die Wurstresterl klein schneiden und gegebenenfalls einfrieren. - Besonders kreativ sind einige Knausererleser, was Pizzabelag anbe- langt. Eike sieht die Pizza als das Resteessen schlechthin und belegt sie mit Resten von Gulasch, Reis oder Kartoffelpüree, dazu Salami und Käse. Und die Pizzasauce lässt sich auch leicht selber machen, wie zB die Pizzasauce a la Jörg: ================= ¼ Staudensellerie, 1 kg frische reife Flaschentomaten 3 EL gutes Olivenöl, 3 Zwiebeln, mind. 2 Zehen Knoblauch, Salz u. Pfeffer, 1 Brise Zucker, 150 ml sehr würzige Suppe, einen Schuss Balsamico-Essig, viele frische Kräuter Anmerkung: die Tomaten können ruhig überreif sein. Bei faden Tomaten, zb. im Winter lieber zu Dosentomaten greifen, denn die werden sicher immer reif geerntet. Das Gemüse alles sehr fein hacken. Pfanne erhitzen, das Olivenöl eingießen und die Zwiebel, Knoblauch, Sellerie (wer's gern Scharf hat kann eine Chilischote beigeben) anbraten. Etwas Zucker dazu und leicht ankaramelisieren lassen. Jetzt gewürfelte Tomaten rein, mit Salz, Pfeffer würzen und weiterbraten. Mit Brühe auffülen und unter schwacher Hitze zu einer sämiger Konsistenz einkochen, mit Balsamico abschmecken. Passieren, frische italienische Kräuter dazu und nochmals abschmecken. Einen ganz anderen Zugang zum Thema "Pizza" hat mir Hilly gemailt: >Der schnellste und billigste Ersatz: Ein Fladenbrot vom Türken (40 Cent) >wie eine Torte zum Füllen durchschneiden. So hat man 2 grosse Pizzaböden. >Mit Ketchup bestreichen, selbst geraspelten Käse drauf. Im Grill über- >backen, mit Oregano bestreuen, ev. dünne Salamiblätter drauflegen. >Ketchup deshalb, weil die gewürfelten Tomaten zu wässrig sind. ----------------------------------------------------------------------- * Umsonstläden - eine neue Idee Man stelle sich vor, es gibt ein Geschäft und die Waren dort kosten nichts. Klingt nach Schlaraffenland! Seit einigen Jahren gibt es die Idee des Umsonstladens und sie findet immer weiter Verbreitung. ***************** Wie funktioniert ein Umsonstladen? Allem vorweg: Die Umsonstläden richten sich an alle Konsumenten und nicht nur an Bedürftige. Im Umsonstladen finden sich ausschließlich gut erhaltene gebrauchs- fähige Gegenstände, die von Menschen mitgebracht wurden. Sonst wären diese Dinge wohl im Müll gelandet. Das kann jetzt: Geschirr, Bücher, Besteck, Werkzeug, Kosmetika, Kleidung, Elektrogeräte, CDs etc. sein, aber auch lang haltbare Lebensmittel wie Marmeladen, Konserven oder Honig können im Angebot Platz finden. Große Produkte wie Möbel, Kraftfahrzeuge, Kühlschränke etc. werden mit Foto an eine Such- und Findwand angebracht. Der Nutzer des Umsonstladens bringt nun seine Produkte in den Laden und stellt sie in die Regale. Im Gegenzug kann er Produkte anderer Nutzer, die er selber braucht mitnehmen. Der Arbeitsaufwand in dem Umsonstladen ist natürlich gering, denn der Zahlungsvorgang entfällt ja und man braucht auch keinen ständigen Aufpasser, denn es kann gar nichts "geklaut" werden. "Zudem" so weiter im Eintrag bei Wikipedia "lassen sich die Gegenstände aus- leihen bzw. gratis testen - da sie jederzeit wieder zurückgebracht werden können. Von dieser Möglichkeit wird ins Besondere bei Kleidung und Büchern oft Gebrauch gemacht." ***************** Welche Vorteile hat ein Umsonstladen? Ich persönlich kann mir gut vorstellen, dass das Warenangebot eines Umsonstladens nicht berauschend ist. Weit weg also vom Schlaraffen- land. Aber das lobenswerte an einer solchen Idee ist es, mit relativ einfachen Mitteln die Lebensdauer von Produkten noch zu verlängern und so den Abfallberg zu entlasten. Auch sehe ich einen gewissen Erziehungseffekt, dass selbst das eigene wertlose Zeug noch von irgendjemandem weiterverwendet werden kann. Eine gewisse Solidarität und Verbindung zwischen Konsumenten wird so erzeugt und wohl auch ein gutes Gefühl, noch brauchware Produkte zur Verfügung gestellt zu haben. In Wikipedia steht: "Das Ziel bestehe darin, eine Möglichkeit für den Erwerb, die Nutzung und die Weitergabe von Gütern außerhalb des kapitalistischen Warensystems zu bieten. Von den Befürwortern der Projekte wird damit oft die Vision einer geldfreien Umsonstökonomie verbunden." Das finde ich persönlich etwas hochtrabend, denn diesem Anspruch wird wohl das Warenangebot nicht gerecht werden. Auch kann dem entgegengehalten werden, dass diese Umsonstökonomie eigentlich eine Wucherung einer Wegwerfgesellschaft ist und so von dieser abhängig ist. Neu am Umsonstladen ist natürlich der Anspruch, Ware gratis für alle zur Verfügung zu stellen und nicht tauschen zu müssen (sei es gegen Geld oder andere Waren und Leistungen). ***************** Wo überall gibt es Umsonstläden? In Deutschland gibt es eine Reihe von Umsonstläden. Die vollständige Liste kann unter http://www.umsonstladen.de/ eingesehen werden. In Österreich gibt es einen in Wien. Alle anderen müssen sich jetzt doch nicht ganz vernachlässigt vorkommen. Sie sind auf Initiativen wie www.allesundumsonst.de oder freecycle.org verwiesen, die Verschenkebörsen im Internet aufgezogen haben. Auch hier sind Menschen in größeren Städten bevorzugt, aber auch für Landeier ist manchmal was dabei! PS: Angesichts des gerade überlebten Weihnachtsgetümmels und dem Müllberg der übriggeblieben ist, könnte man ja selbst mit Freunden mal einen Umsonstladen starten. Eine gut zugängliche Garage oder ähnliches. Ein paar Regale und fertig! Der Versuch wäre es wert! ----------------------------------------------------------------------- * Entsaften für zuhause Das neue Gartenjahr steht an und ich möchte euch ein paar Inspirationen auf den Weg geben, wie man seine Ernte "veredeln" kann. Für das Entsaften eignen sich vor allem saftreiche Früchte wie Beeren, Kirschen, Äpfel oder Birnen. Aber auch Gemüsesäfte gelingen zB von Tomaten oder Karotten. Es gibt drei Möglichkeiten zu entsaften: mit Druck, Dampf oder mit einer Zentrifuge. Konserviert wird dabei je nach Art durch Erhitzen oder durch Beigabe von Zucker und bei beiden Arten einer abschließenden luftdichten Lagerung. Gemüsesäfte sind im allgemeinen nicht lagerfähig 1. Entsaften mit einem Entsafter Die meisten Entsafter arbeiten mit einer Zentrifuge. Meist werden diese Säfte roh getrunken, aber man kann sie auch konservieren, indem man den Saft in Flaschen gießt, luftdicht verschließt und anschließend im Wasserbad bei ca. 75 Grad 25 Minuten sterilisiert. Mit waren gute Entsafter bis jetzt immer entschieden zu teuer. Ich habe einen Zentrifugenaufsatz für meine kleine Küchenmaschine, der aber nicht viel taugt. Den Stein der Weisen habe ich also hier noch nicht gefunden. Wer ab und zu mal einen O-Saft oder Zitronensaft auspressen möchte, den verweise ich auf die gute alte Zitronenpresse für ein paar Euro. 2. Dampfentsaften Für das Dampfentsaften spricht, dass es relativ vitaminschonend ist. Leider braucht man für diese Methode ein spezielles Gerät, das immerhin ca. EUR 100 kostet. Ich habe zu Hause ein paar Ribiselstauden, deren Beeren ich zwar zu Marmeladen verkoche und in den Rumtopf gebe, aber dann bleiben immer noch kiloweise rote, weiße und schwarze Ribisel (= Johannisbeeren) übrig. Dann werfe ich den Entsafter an und erhalte einen wunderbaren Saft. Unser Gerät ist ein Gemeinschaftsgerät, das zufällig bei mir lagert, aber auch von meiner Mutter etc. mitbenutzt wird und dann stehen die Kosten dafür. Gut gelingt zB Apfelsaft, Auf 2 kg Äpfel 100 g Zucker verwenden. Die Äpfel waschen, trockenreiben und mit dem Kerngehäuse in Stücke schneiden. In einer Schüssel mit dem Zucker vermengen und ca. 2 Stunden Saft ziehen lassen. Den Entsafter vorbereiten und die Äpfel mit den ausgetreten Saft in den Siebteil geben. Alles 60 - 75 Minuten dämpfen. 5 Minuten vor Ende des Entsaftens etwa 1/4 l Apfelsaft ablassen und diesen über die Äpfel gießen, um eine gleichmäßige Konsistenz des Saftes zu erreichen. Dann in die Flaschen füllen und gut verschließen. 3. Entsaften ohne spezielle Geräte Früchte kurz in etwas Wasser aufkochen, bis sie weich sind oder die Beeren aufplatzen. Dann über nach in einem Tuch abtropfen lassen. Dann je nach Geschmack nochmals mit oder ohne Zucker aufkochen und heiß in Flaschen füllen (Schaum unbedingt abschöpfen). Am besten man spannt ein Mulltuch über einen umgedrehten Hocker oder einen Sessel und stellt eine große Schüssel unter das Mulltuch. Die Frücht langsam in das Tuch füllen und über Nacht abtropfen lassen. (Ein Foto wie das aussehen sollte, habe ich euch in die Datei "Früchte und Gemüse konservieren" - Abteilung Dokumente - gestellt). Auf diese Weise kann man zB Kirschen entsaften. Tipps zum guten Entsaften: - immer nur soviel ernten, wie man an einem Tag verarbeiten kann. - nur einwandfreies Obst und Gemüse nehmen. - Sauberkeit ist oberstes Gebot. - Flaschen auf Absplitterungen und Gummi auf Brüchigkeit untersuchen. - Gummiringe und -kappen mit Essigwasser auskochen. - Flaschen beim Abkühlen vor Zugluft schützen. - Säfte kühl und dunkel aufbewahren. Wie bereits erwähnt habe ich eine Datei "Früchte und Gemüse konser- vieren" eingerichtet. Im ersten Kapitel "Entsaften" gibt es die Anleitung für das Entsaften mit dem Mulltuch. Weiters wäre ein kleiner Einkaufs- leitfaden zu Entsaftern ganz schön, weil der Markt sehr unübersichtlich ist. Dabei brauche ich aber unbedingt eure Hilfe. Welche Entsaftermodelle könnt ihr empfehlen! Welche Dampfentsafter sind ihr Geld wert? Wo habt ihr das, wie teuer gekauft? Ich danke für eure Hilfe! SPAREN BEIM GERÄTEKAUF (oder NICHTKAUF): Sehr ans Herz legen möchte ich euch, teure Geräte wie Dampfentsafter, Dörrgeräte, aber auch Gartenhäcksler die man relativ selten braucht, unbedingt gemeinsam mit anderen zu kaufen (Nachbarn, Verwandten, guten Freunden). Natürlich braucht es etwas Disziplin und am besten einen kleinen "Vertrag" vor dem Kauf, aber es lohnt sich und man spart immens. Bei Entsaftern habe ich schon mal bei einer Nachbarin "Benutzungs- gebühr" bezahlt, um einen größeren Berg Beeren in frischen Saft umzu- wandeln. Eine Dauerlösung ist das nicht, aber wer es nur ganz selten braucht, könnte so sich den teuren Entsafter sparen. ----------------------------------------------------------------------- * Recyclingbasteln: supermoderne Tetrapaktaschen Neulich war ich im Weltladen, um mir mein Olivenöl aus Palästina zu kaufen, da wurden Taschen aus Tetrapak angeboten. Seitdem sind mir immer wieder Mädchen und Damen aufgefallen, die mit solchen Taschen rumliefen. Die Idee gefiel mir, weil es so nach Recycling roch - nur ein Knauserer macht sich diese Taschen selber. Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel auch mal was schreiben kann, das speziell meine jüngeren Leser anspricht. Gefunden und nachgebastelt habe ich folgende Anleitung bei der bastel-elfe.de: Bedarf: - 3 leere, gespülte Tetrapaks in derselben Größe (die größten Taschen bekommt ihr mit den 2l-Tetrapaks) - doppelseitiges Klebeband - starke Schere So wird es gemacht: 1. Von allen drei Tetrapaks schneidet ihr den Deckel ab, sodass eine nach oben offene Schachtel übrig bleibt. 2. Nun schneidet ihr zwei Tetrapaks längs in der Mitte einer Seite von oben bis zum Boden ein. Am Boden schneidet ihr an der Kante jeweils von dieser Mitte zur Ecke. Die beiden Seitenhälften sind jetzt nur noch an der Längskante mit dem restlichen Tetrapak verbunden. 3. Die dritte Tetrapak-Verpackung schneidet ihr an allen Längs- kanten entlang ein. Dann schneidet ihr zwei einander gegen- überliegende Seitenteile ungefähr auf die Länge des Bodens zurecht. Ihr habt jetzt zwei lange und zwei kurze Seitenteile, die sich gegenüberliegen. 4. Jetzt klebt ihr doppelseitiges Klebeband in das dritte Tetra- pak an den beiden langen Seitenteilen auf der silbernen Innen- seite . Auf einer der Innenseiten den Schutzstreifen vom Klebeband abziehen. 5. Die beiden anderen Tetrapaks klebt ihr nun mit der Außenseite jeweils einer der Seitenhälften auf die Innenseite des dritten Tetrapaks. Das Seitenteil des dritten, nun mittleren Tetrapaks soll mit den beiden anderen Tetrapaks außen abschließen. 6. Jetzt die kurzen Seitenteile des mittleren Tetrapaks mit doppelseitigem Klebeband bekleben, Schutzstreifen abziehen, das mittlere Tetrapak "hochklappen" und die kurzen Seitenteile am Boden der anderen beiden Tetrapaks festkleben. 7. Punkt 4 und 5 auf der anderen Seite wiederholen also nun vom übrigen Seitenteil des mittleren Tetrapaks den Schutz- streifen des Klebebands abziehen und das Seitenteil auf die beiden Seitenhälften der anderen beiden Tetrapaks kleben. Diese Taschen kann man jetzt roh belassen, was offenbar modern ist oder man überzieht diese doch recht stabile Tasche mit Papier oder Stoff. Die Griffe wählt man aus Stoff oder Karton, den man an die Tasche tackert. ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel Sparen: INTERNETTIPP (von Bernhardt): www.survivalpress.org Seit langem wollte ich diesen Link bringen. Selbst schreiben die Seitenbetreiber über sich: "Wir sind keine Pessimisten, wir sind Optimisten. Wir bereiten uns auf den Crash vor, und wissen wie ein Aufbau nach dem Crash aus- sehen muss. Wir beschäftigen uns mit Selbstversorgung, krisen- sicherer Technik, umweltfreundlicher Technologie, einem gerechten Wirtschaftssystem und allen anderen Fragen im Bereich Survival & Überleben." Eigentlich mag ich das schwarzmalen gar nicht, aber die Seite hat phasenweise Potential: schöne Buchtipps, interessantes Forum, schöne Links, ... KRESSE SÄHEN: Heuer habe ich mir zwei Päckchen Kressesamen gekauft, weil ich regelrecht nach "frischen" Vitaminen gelechzt habe. Die Kresse wird ganz einfach in einer flachen Schale mit Erde ausgesäht und gegossen, 4-5 Tage später kann sie geerntet werden. Wie lecker so ein Brot mit Butter und Kresse im Winter ist, kann ich euch kaum beschreiben. Und dann dieser angenehme Duft, der von diesen frischen Pflanzen ausging - herrlich. Werde ich wieder machen. (Zudem habe ich mir auch Käse oder sonstige Brotbeläge gespart.) FÜR DIE VÖGEL: So können ihr Vogelfutter selbst herstellen: Kokosfett oder preiswerte Margarine in einem Topf erwärmen und mit Haferflocken auffüllen. Kurz durchziehen lassen, abkühlen, in leere Joghurtbecher geben und die Becher draußen aufhängen. NICHTS WEGWERFEN: Schnürsenkelreste nicht wegwerfen : Zu einer Kordel zusammengedreht dienen sie in Mänteln und Jacken als stabile Aufhänger. ----------------------------------------------------------------------- Leserbriefe zum Knauserer 02/2006: Barbara zum Thema "Zitat: Hundefutter": "..In Wien fallen täglich 25 Tonnen Brotwaren (Brot, Weckerl, Semmeln, etc.) an, die bei Geschäftsschluß unverkauft bleiben." (Zitat aus der Leserbriefecke der Kronen Zeitung). In Graz (wo ich wohne) gibt es die Möglichkeit diese Brot am nächsten Tag zum halben Preis zu kaufen und in den Bundes- ländern (auch in der Steiermark) ist es üblich noch ältere Backewaren an Schweine zu verfüttern. Laut EU soll damit aber bald Schluß sein. Die neue Richtlinie besagt, dass ab Oktober 2006 dieses Brot und Gebäck als SONDERMÜLL zu behandeln und "keine nutzbringende Verwendung" finden darf. Also zu vernichten ist!!! Als Interessenten für diese Gesetzgebung drängen sich die Produzenten von Tiernahrung auf. (Genau so, wie sie hinter dem Gesetz stehen, dass die Essensabfälle in der Gastronomie nicht mehr an die Schweine ver- füttert werden.) ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 04/2006 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. * Psychologie für Knauserer - Spontankäufe vermeiden * Convenience food für Knauserer: Tütensuppen selbstgemacht * Sparen mit Kindern - so gelingt die Quadratur des Kreises * Alternativen zum Konsumismus - neue spannende Links * Gemüse sauer einlegen oder Milchsauer einlegen * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto: info@derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, info@derknauserer.at - www.derknauserer.at